Der Orgelbauverein Herzogenaurach hat im Oktober 2021 eine Fahrt in die Orgelbauwerkstatt nach Waltershausen organisiert. Aus erster Hand konnten sich 33 Interessenten ein Bild davon machen, wie eine Orgel entsteht und vor allem, wie weit die Herzogenauracher Orgel gediehen ist. Eindrucksvoll haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Joachim Stade, Geschäftsführer der Orgelbau Waltershausen GmbH, die Herzogenauracher Besucher durch ihre Werkstatt geführt und standen Rede und Antwort. Alle waren begeistert und freuen sich auf den Aufbau und die Einweihung der neuen Orgel im Herbst 2022.
Erwartungsvoll machten sich 33 Personen, begleitet von einem Team von HerzoTV, am 15.10.2021 mit dem Bus auf den Weg nach Thüringen, um sich vom Bau und dem Fortgang der Arbeiten an unserer neuen Orgel in Waltershausen persönlich ein Bild zu machen. Nach einer Mittagsrast in einem für den Thüringer Wald typischen Gasthof in Friedrichroda erreichte die Gruppe gegen 14.00 Uhr Waltershausen, wo uns Joachim Stade, der Geschäftsführer der Orgelbaufirma, und sein Mitarbeiter Tilmann Reinhardt bereits erwarteten.
Nach einer kurzen Einführung in die Firmengeschichte und den Aufbau und Funktion einer Pfeifenorgel wurden aus Platzgründen zwei Gruppen gebildet. In der Holzwerkstatt konnte uns Herr Stade auch bereits angefertigte Bestandteile unserer Orgel wie Windladen und Wellenbrett sowie einen besonderen Mechanismus zum Ansteuern einzelner Register vorführen. Eindrucksvoll waren auch die aus anderen Orgeln ausgebauten und eingelagerten, teils mehrere hundert Jahre alten Holzpfeifen aller Größen. Ein weiterer Schwerpunkt der Firma ist neben dem Bau neuer Instrumente auch die Restaurierung und Rekonstruktion historischer Orgeln. Zudem konnten auch die Konstruktionspläne und Ansichten, wie das neue Instrument in unserer Kirche den Raumeindruck verändern wird, eingesehen werden. Parallel dazu demonstrierte Herr Reinhardt die Entstehung einer Metallpfeife aus vorgefertigten Metallplatten, bestehend aus einer Legierung von Zinn und Blei, und führte die grobe Stimmung einer solchen Pfeife vor. Auch in der Metallwerkstatt waren bereits einige für unsere Orgel bestimmten Pfeifen zu sehen. Jeder Teilnehmer konnte einen Eindruck davon bekommen, dass der Beruf des Orgelbauers neben technischem Verständnis in hohem Maße handwerkliches Geschick und Präzision in vielen Bereichen erfordert, um im Wesentlichen aus Holz und Metall ein Instrument zu bauen, das im Idealfall den Erbauer, den Besteller und auch den Spieler überdauert und damit für unsere Nachfahren ein Zeugnis der Zeit der Entstehung darstellen kann. Jeder konnte sich wohl auch davon überzeugen, mit welch großem Engagement und Liebe zum Beruf „unsere“ Orgelbauer zu Werke gehen.
Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank an Herrn Stade und Herrn Reinhardt für die Führung und die vermittelten interessanten Einblicke in den Orgelbau.Manch einer mag vielleicht enttäuscht gewesen sein, nicht noch mehr Bestandteile unserer Orgel gesehen zu haben, so dass der Eindruck entstehen konnte, das neue Instrument werde nicht rechtzeitig fertiggestellt sein. Begründete Zweifel daran, dass die Orgel Ende September 2022 nicht wie vorgesehen spielbereit sein werde, dürften derzeit aber nicht bestehen.
An den Werkstattbesuch schloss sich noch ein weiteres Highlight an, nämlich die Besichtigung der Stadtkirche in Waltershausen – ein beeindruckender barocker Zentralbau von 1723 und Vorläufer der berühmten Frauenkirche in Dresden. Diese Kirche birgt eine Orgel von Tobias Heinrich Gottfried Trost aus den Jahren 1724-1730, die als die größte (47 Register) und bedeutendste erhaltene Orgel aus der Bach-Zeit in Thüringen gilt und von der Firma Orgelbau Waltershausen GmbH vorbildlich restauriert wurde. Gerald Fink, Michael Gunselmann und der örtliche Organist Herr Anschütz führten uns die klanglichen Möglichkeiten dieses wahrhaft königlichen Instruments eindrucksvoll vor.
An den Werkstattbesuch schloss sich noch ein weiteres Highlight an, nämlich die Besichtigung der Stadtkirche in Waltershausen – ein beeindruckender barocker Zentralbau von 1723 und Vorläufer der berühmten Frauenkirche in Dresden. Diese Kirche birgt eine Orgel von Tobias Heinrich Gottfried Trost aus den Jahren 1724-1730, die als die größte (47 Register) und bedeutendste erhaltene Orgel aus der Bach-Zeit in Thüringen gilt und von der Firma Orgelbau Waltershausen GmbH vorbildlich restauriert wurde. Gerald Fink, Michael Gunselmann und der örtliche Organist Herr Anschütz führten uns die klanglichen Möglichkeiten dieses wahrhaft königlichen Instruments
Mit vielen interessanten visuellen und akustischen Eindrücken trafen die Orgelfreunde gegen 20.00 Uhr wieder in Herzogenaurach ein. Bei entsprechendem Interesse könnte in den ersten Monaten des Jahres 2022 eine weitere Fahrt nach Waltershausen organisiert werden. Die Reportage über die Orgelfahrt ist voraussichtlich ab Dezember 2021 in HerzoTV zu sehen.
Dieter Weidlich